12. Bonner Biermarathon
von Marie-Luise Mäurer
Die Ehrengarde der Stadt Bonn hatte auch in diesem Jahr Vereine, die unserem heiß geliebten Brauchtum frönen, zu ihrem 12. Bonner Biermarathon eingeladen. Auch Honigsmöhnen nahmen wieder an der etwas anderen Schnitzeljagd teil.
Am 09.06.2013 ging es morgens um 9:00 Uhr im Zeughaus mit dem inzwischen bekannten Biermarathonfrühstück los. Bevor es in die Details ging, wurde uns verraten, dass es sich diesmal um Zahlen handelte, Zahlen, Zahlen, nichts als Zahlen. Und auch Mathematiker sollten ihre Schwierigkeiten beim Lösen der Dinge haben, weil die Initiatoren unberechenbar seien. Is et nit nett!!
Das waren ja tolle Aussichten. Als es dann endlich zur Sache ging, war unser Team auf ganze vier Möhnen geschrumpft. Dazu fiel uns spontan nur ein Wort mit „ei“ ein! Nach der Devise, mir lossen uns nit hänge, nahmen Andrea Soboll, Heike Welzel, Ilse Keltsch und meine Wenigkeit unter dem Namen „Bonner Irrlichter“ die Herausforderungen an. Mit einem Bonner Stadtplan, einem Bogen mit 4 Koordinaten und einem janz fiesen Fragebogen verließen wir das Zeughaus und machten unserem Namen erst mal alle Ehre.
Wir irrten wie Falschgeld durch die Gegend. In solchen Fällen klammert sich der Rheinländer an sein Grundgesetz, was da sagt ..“et kütt wie et kütt, un et is noch immer jood jejange“! Und ganz wichtig ..„wat soll der Quatsch“!! Eben. Es nützte uns jetzt gar nichts, unsere Sommerdepression zu nehmen, wenn auch harte Zweifel an uns nagten, in der Keias in der Schul gewesen zu sein. Mit dem letzten Rest, der uns sonst so eigenen „messerscharfen Logik“ versuchten wir die Zahlen auf der Karte zu finden, um möglichst in korrekter Reihenfolge den Weg zu den Stationen zu finden, wo auch noch diverse „Schweinereien“ auf uns warteten.
In der Ruhe liegt die Kraft. So schlugen wir doch bald im „Stadthüsje“ auf. Hier mussten mit klobigen Kochhandschuhen auf Zeit kleinste Schlüssel in die dazu gehörenden Schlösser gefummelt werden. Wir bekamen die nächsten Koordinaten und weiter gings. Auf dem Weg zu den jeweiligen Stationen galt es auch wieder knifflige Aufgaben zu lösen. In diesem Jahr wurden keine Fotoschnipsel vorgegeben, die zu finden waren, sondern Dinge sollten abgelichtet werden, die in etwa oder gar nicht beschrieben waren. Mit anderen Worten, es wurden wieder Höchstleistungen gefordert. Wer das verbrockt hatte, will natürlich anonym bleiben und er weiß auch warum.
Wir fanden ins „Nyx“. Auf einer am Boden befestigten Klavier-Tastatur versuchte Andrea genial mit einem Fuß vorgegebene Lieder nach Noten so zu spielen, dass der Rest unserer Truppe sie erraten konnte. Mit neuen Zahlen kamen wir ins „Unfassbar“. Glücksspiele waren hier gefragt. Dann war das „Schänzchen“ an der Reihe. Hier schmiss sich unsere Crew auf ein Pferd, das gesattelt, gezäumt und dem Bandagen an die Fesseln angebracht werden mussten. Gott sei Dank konnte das „Tier“ nicht austreten, denn es war aus Holz! Der schlaue Plan ließ uns als nächste Station an der „Rheinbrücke“ stranden.
Eine dicke Fettcreme auf der Nase mit einem Wattebausch als Krönung und ab ging die Post rückwärts über Feld und Flur, noch einen Baum umringen und wieder aufs Neue. Da wir nichts zu verlieren hatten, ersangen wir noch einen zusätzlichen Sonderpunkt. In der Innenstadt enttarnten wir noch ein paar Rätsel und weiter wurden wir per Zahl ins „Himmel und Hölle“ gelotst. Von einer Empore schnellte auf Knopfdruck eine Angel mit daran befestigtem Mohrenkopf nach unten. Dieser sollte mit dem Mund entfernt werden, die Hände auf dem Rücken, versteht sich! Das war ein lustiges Unterfangen.
Am Nachmittag diesen Tages, man glaubt es kaum, kamen wir wieder im Zeughaus an. Bis zur Siegerehrung verbrachten wir die Zeit mit lustigem Beisammensein, Essen und Trinken. Dann aber kam das große Zittern. 20 Gruppen waren angetreten, zwei Gruppen des anderen Geschlechts hatten an der ersten Kneipe schon das Handtuch geworfen. Männer sind eben wie Wimperntusche, wenn es kritisch wird, fangen sie an zu laufen.
Nach der Wertung waren wir zwar noch unter den Top Ten, aber leider nur an 9. Stelle. Wir gaben alles und es war trotzdem schön – haben wir doch an Erfahrung gewonnen! Und – kleine Erinnerungslücken sind im „Alter“ sowieso legitim!