Biermarathon 2012
von Marie-Luise Mäurer
Die Kavallerie der Bonner Ehrengarde hatte zu ihrem 11. Biermarathon eingeladen. Was vor 10 Jahren aus einer Bierlaune begann, ist heute aus den Reihen der anspruchsvollen Events nicht mehr weg zu denken. Und so wundert es auch gar nicht, dass diese andere Schnitzeljagd für das Damenkomitee der Honigsmöhnen seit einigen Jahren eine Pflichtveranstaltung ist.
Warum muss es immer erst am späten Nachmittag regnen und dann sintflutartig, wenn es doch auch anders geht. Zur Feier des Tages lass ich es mal den ganzen Tag gemächlich mehr oder minder plätschern, dachte sich der alte Mann in den Wolken. Schließlich muss man auch hier oben flexibel sein. So traten wir am 03.06.2012 morgens den Weg ins Zeughaus der Ehrengarde mit Schirm, Scharm und Wettermelone an. Na toll!
Nach einem Super-Frühstück wurden 16 Mannschaften mit Startunterlagen und der dazu gehörenden „Gebrauchsanweisung“ auf die Pirsch geschickt. Drei Stadtsoldaten, Mike, Jürgen und Michael, Immi Christian und vier Honigsmöhnen, Miri, Stucki, Ilse und Malu bildeten als die „Bonner Irrlichter“ ein Team und nahmen die Herausforderung an.
Die Aufgabenstellung war nicht von schlechten Eltern:
Mehr nicht!?! Die Initiatoren Titus und Volker hatten wieder mal alle Register gezogen. Alle Achtung!
Erste Anlaufstation „Zum Kurfürsten“. Hier wurden Jürgen die Augen verbunden, es hieß mit einer Zange kleine Nudeln aus einem Gefäß fischen und nach den Kommandos von Michael in unterschiedlich große Gläser verbringen. Das nächste Straßenquadrat führte uns zum „Korrekt“. Mike malte nach Vorgabe, aber spiegelverkehrt. Nach der Führung eines neuen Wegweisers landeten wir im „Gequetschten“. Hier war Balancehalten gefragt. Jürgen stand auf einem Mini-Irrgarten, musste mit Wippen und Geschicklichkeit eine Kugel durch denselben dirigieren. Und das in einem Zeitfenster von möglichst 5 Minuten. Dabei konnte man es sich auch eine schlappe Stunde und 43 Minuten auf dem Ding gemütlich machen, wie wir später hörten. Gottseidank waren wir weit davon entfernt!!
Im „Stadthüsje“ gab es aus einem Buchstaben-Wirrwarr Begriffe zu finden. Langsam waren die Klamotten durchnässt und die Füße schwammen im kühlen Nass. Sommer ist, wenn man trotzdem lacht!
So „feucht-fröhlich“ kamen wir im „Nyx“ an. Hier tanzten Stucki, Christian, Mike und Miri nach fetziger Musik. Doch was dabei der Knacktus war und besonders viel Punkte bringen konnte, verrieten sie uns leider erst nach der freundlichen Auswertung!! Hat doch was!
So weit die Füße tragen erreichten wir irgendwann das Römerlager. Vor dem „Live“ war Hufeisenwerfen Pflicht. Und dann widder die nächste Stroß eropp und eraff, denn es waren noch einige Geheimnisse zu lüften. Dabei nahm einem das wichtigste Kleinod des Tages – der Schirm – so ziemlich die Sicht. Im „Schützen“ war das Schießen mit höchster Punktzahl für Mike eine Kleinigkeit. Blieb noch der „Kuhle Dom“, in dem für Mama Miri Memorie keine Herausforderung war. Nun noch die letzten Rätsel finden und dann mit allen Erkenntnissen wieder ins Zeughaus der Ehrengarde.
Als wir hier um 17 Uhr ankamen, staunten wir nicht schlecht. Gähnende Leere. Alle anderen Mannschaften waren noch auf der Flucht. Doch wer glaubt, unser Soll wäre erreicht, den muss ich enttäuschen. Weitere 10 nicht minder knifflige Fragen wollten beantwortet werden. Dann aber gemütlicher Ausklang bei Essen und Trinken und warten auf die Siegerehrung. Und die fand sage und schreibe um 20:30 Uhr statt. Immerhin war es noch der gleiche Tag, da kann man doch nicht meckern!!
Als Geheim-Favoriten waren wir angetreten, bis auf den 3. Platz haben wir es geschafft! Irgendwas muss falsch gelaufen sein. All die spektakulären Fragen rund um Bonn, zu seinen Bewohnern, zum Bonner Karneval und natürlich rund ums Bier zeigen einem eben manchmal seine heimatkundlichen Grenzen auf. Oder wie war das mit dem entfernten Born. Diese Frage hat uns lange erfolglos beschäftigt. Dass es sich dabei „nur“ um eine römische Wasserleitung handelte, wie uns hinterher ein Vögelchen zwitscherte, deren Trasse im 2./3.Jh. n. Chr. vom Vorgebirge zum römischen Legionslager Castra Bonnensia verlief, hätten wir ja eigentlich gleich wissen müssen. Und dass ein 440 m langer Aquädukt von Endenich bis zur Südwestecke des Legionslagers im Bereich zwischen Graurheindorfer Straße, Rosental, Rhein und Augustusring führte, ist doch schließlich auch täglich in aller Munde. Oder? Aber kann einem bei diesem Sauwetter nicht mal die Linse verkleben??
Danke an die großen Denker der Ehrengarde, es hat ne Menge Spaß gemacht!! Und bis zum nächsten Mal – dann greifen wir wieder an.